Frank Parry

Frank Parry, geboren als Otto Adolf Posamentier am 9. März 1922 oder 1923 in Judenburg; jüdisch. Schmiedlehre bei der Oesterreichisch-Alpinen Montangesellschaft in seiner Geburtsstadt, Mitglied im sozialistischen Jugendverband „Roten Falken“ und laut eigener Aussage während der Februarkämpfen 1934 verhaftet und für drei Tage im Landesgefängnis Graz festgehalten, nach dem „Anschluss“ angeblich Flucht nach Italien, dort jedoch verhaftet und zurückgeschickt und in weiterer Folge wegen Devisenschmuggels zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt, von November 1938 bis Jänner oder März 1939 (laut eigener Aussage, widersprüchliche Angaben in den Quellen) im Gefängnis, danach Aufenthalt nach Wien und im Juli desselben Jahres Flucht unter Angabe der Geburtsdatum seines am 3. Juli 1920 geborenen Bruders Adolf Otto, um sich zwei Jahre älter zu machen, nach Großbritannien (Mutter und Schwester in Wien verblieben, Vater und Bruder nach Palästina ausgewandert und dort in die britische Armee eingetreten), Landarbeiter in England und nach Kriegsbeginn als „enemy alien“ zunächst nicht interniert (Kategorie B), jedoch infolge der wachsenden Gefahr einer deutschen Invasion im Juli 1940 nach Kanada geschickt (angegebenes Geburtsdatum 9. März 1925; die in seinen Memoiren geschilderte Flucht über Italien, Mexiko und die USA nach Kanada steht im Widerspruch zu den britischen Quellen). Nach Rückkehr nach England im Juli 1941 Eintritt in das Pioneer Corps und Zuteilung zur 219. Kompanie, im Juli 1942 wegen „careless talk“ von Militär- und Inlandsnachrichtendienst überprüft; nach freiwilliger Meldung für eine Kommandoeinheit im darauffolgenden September Interview für eine Versetzung zum No. 3 Troop, No. 10 (Inter-Allied) Commando und nach erneuter Überprüfung als harmloser Schwätzer eingestuft, offensichtlich tatsächlich kurzzeitige Versetzung zum No. 3 Troop mit dem Royal East Kent Regiment als Tarneinheit, im Juli 1943 jedenfalls in der 220. Kompanie des Pioneer Corps, vielleicht bereits ab Dezember 1943, spätestens ab April 1944 Dienst im Royal Armoured Corps, im Mai 1945 Versetzung zum Army Air Corps, laut eigener Aussage zum Intelligence Corps, im August 1945 als Übersetzer für die Allied Control Commission gehandelt, erneut laut eigener Aussage Versetzung zur Special Investigation Branch in Hamburg, nach Austritt aus der Armee um Verbleib in den britischen Zone ersucht und in Hamburg niedergelassen (bis 1959), noch 1951 laut britischem Inlandsnachrichtendienst MI5 selbst behauptete Tätigkeit für den britischen Nachrichtendienst in Deutschland, jedoch kein Beleg dafür; 1948 Ansuchen um Staatsbürgerschaft, offensichtlich jedoch nicht erhalten. Letzter Rang Staff Sergeant, Enlistment Number 13805817, neue Service Number nach Zuteilung zum No. 3 Troop 13046595, Commando Number 6305462.

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